Vierzehnte Sitzung der Erweiterten Exekutive der Kommunistischen Internationale (Ekki)

4 März 1926

Fortsetzung der Diskussion zum Referat des Genossen Losowski

BORDIGA: Genossen, ich möchte heute zwei Fragen behandeln: Die Frage der internationalen Gewerkschaftseinheit und die Frage der Gewerkschaftstaktik in Italien.

Als auf dem 5. Weltkongreß ein neuer Vorschlag für unsere Gewerkschaftsstrategie, und zwar der Vorschlag der internationalen Gewerkschaftseinheit gemacht worden ist, da habe ich mich, wenn auch nicht so entschieden wie heute, gegen ihn gewandt. Denn diese Frage war zu jener Zeit erst aufgeworfen worden, und die verschiedenen Delegationen hatten noch nicht Zeit gehabt, eine ernste Diskussion über sie zu entfalten.

Ich habe damals behauptet, daß die Kommunistische Internationale die allgemeinen Losungen des Problems der Beziehungen zwischen der wirtschaftlichen und der politischen Bewegung im internationalen Maßstabe oft geändert habe.

Zur Zeit des 2. Kongresses bestand die Profintern noch nicht, und man beabsichtigte damals, bestimmten linksgerichteten Gewerkschaftsorganisationen, die sich auf den Boden der Annäherung mit uns gestellt hatten, die Möglichkeit zu geben, auf dem Kongreß der KI durch eine Delegation vertreten zu sein. Ich war damals gegen diese Zulassung von Gewerkschaftsorganisationen auf einem Weltkongreß politischer Parteien. 
Auf dem 3. Kongreß der KI kam man zu einer anderen Lösung der Frage, und zwar wurde beschlossen, die Rote Gewerkschafts-Internationale als Gegensatz zur Amsterdamer Internationale zu gründen, und dies aus Gründen, die Ihr gut kennt.

Auf dem 5. Kongreß hat man diesen Standpunkt geändert. Man schlägt uns in diesem Moment nicht vor, auf die RGI zu verzichten, aber man macht den Vorschlag einer Verschmelzung der RGI mit der Amsterdamer Internationale. 
Es ist heute klar, daß es sich nicht nur um eine Agitationsparole zwecks Eroberung der Massen und ihrer Einreihung in die RGI handelt, daß man nicht nur ein Agitationsmanöver bezweckt, sondern etwas mehr als das. Man hat sich das Ziel gesetzt, eine einheitliche Gewerkschafts-Internationale als endgültige Lösung des Problems der Beziehungen zwischen Gewerkschaftsbewegung und politischer Bewegung des Weltproletariats zu schaffen.

Man behauptet zwar, daß eine lange Periode der Vorbereitung notwendig sei, daß man nur unter bestimmten Bedingungen zur Einheit gelangen könne, daß es notwendig sei, gewisse Garantien zu haben, bevor man die Arbeit der Einigung in Angriff nimmt; in Wirklichkeit aber ist es ein neues System, mit dem man sich befaßt. Es wird eine Kommunistische Internationale geben und eine einheitliche Gewerkschafts-Internationale innerhalb deren wir eine Fraktion haben werden, die von der politischen Internationale geleitet sein wird, um eines Tages innerhalb dieser einheitlichen Gewerkschafts-Internationale die Führung übernehmen zu können. Auf Grund der Argumente, die als die einfachsten erschienen, stellte sich diese Lösung als die logischste dar. Von dem Momente an in dem wir in jedem Lande eine einheitliche Gewerkschaftszentrale haben, warum sollte dann, da wir ja gegen eine gewerkschaftliche Spaltung sind, selbst wenn die Zentrale innerhalb des Landes sich in den Händen der Gelben befindet, nicht auch im internationalen Maßstab diese Lösung des Einheitsproblems die beste sein?

Ich glaube, daß es nicht schwerfällt, hierauf zu antworten. Wo liegt der Unterschied zwischen unserer Taktik im nationalen und im internationalen Maßstab? In einer sehr einfachen Tatsache.

Wenn wir für die Gewerkschaftseinheit im nationalen Maßstabe arbeiten, und wenn wir zu dieser Einheit gelangen, so geschieht das aus dem Grunde, weil es uns erlaubt, in die Gewerkschaften einzudringen und uns in ihnen zu verankern, breite Massen für unseren Einfluß zu gewinnen: Wir haben dabei die Aussicht, den Plan, eines Tages die Leitung der Gewerkschaften zu erobern, die im Kampf um die Macht ein sehr wichtiger Faktor für den Erfolg sind. Das ist von jedem Standpunkte aus von ungeheurer Wichtigkeit, denn wir werden so Fuß fassen in diesen Organisationen, die berufen sind, sowohl im Kampf um die Eroberung der Macht als auch nachher eine große Rolle zu spielen. Unsere Eingliederung in die Gewerkschaften, als Fraktionen, muß unbedingt in der Periode des Endkampfes dazu führen, daß wir den Zentralapparat in unsere Hände nehmen. Wenn die Massen in Bewegung sein werden und der Kampf einen günstigen Verlauf nimmt, dann werden wir durch einen Kongreß oder mit Hilfe anderer Mittel, ein Handstreich nicht ausgeschlossen, den gesamten Gewerkschaftsapparat erobern können, die Reformisten aber werden kein anderes Verteidigungsmittel haben als die Solidarität des bürgerlichen Staates.

Wenn es sich aber um die internationale Bewegung handelt, so stellt sich die Frage anders dar. Denn im internationalen Maßstab nimmt der Kampf um die Eroberung der Macht, ebenso wie die Eroberung der Macht selber, ganz andere Formen an. Wir können uns nicht gut vorstellen, daß wir in allen Ländern zu gleicher Zeit in den Endkampf um die Macht eintreten werden. Das Proletariat kann die Macht nur etappenweise, Land für Land, erobern. Der internationale zentrale Gewerkschaftsapparat wird nicht in unsere Hände fallen, die Sozialdemokraten werden ihn retten, indem sie ihn, beim Vormarsch der Revolution, in ein Land verlegen, das möglichst weit vom Land der siegreichen Arbeiterrevolution entfernt liegt.

Darum muß den Arbeitern immer wieder gesagt werden, daß die Amsterdamer Gewerkschafts-Internationale keine proletarische Massenorganisation ist, sondern ein Organ der Bourgeoisie, das in engster Verbindung steht mit dem Internationalen Arbeitsamt und dem Völkerbund, ein Organ, das vom Proletariat und seiner revolutionären Partei nicht erobert werden kann. Darum glaube ich, daß die frühere Parole "Moskau gegen Amsterdam« für die Eroberung der Massen viel besser und viel nützlicher gewesen ist.

Aber dieses Argument kann vielleicht sehr abstrakt erscheinen, darum will ich zu Argumenten übergehen, die sich auf die gegebene Lage beziehen.

Welches sind die wichtigsten Tatsachen in der Gewerkschaftsbewegung? Welches sind im allgemeinen unsere Perspektiven?

Aus dem Bericht des Genossen Losowski folgt, daß wir die Überzeugung haben, daß die Entwicklung der kapitalistischen Krise jetzt eine Lage schafft, die für uns sehr günstig ist. Warum will man dann gerade in diesem Moment eine Änderung der Taktik vornehmen, eine Änderung, die einer pessimistischen Perspektive, einer pessimistischen Bilanz unserer autonomen Gewerkschaftsbewegung entspricht?

Eine andere Tatsache ist die Bewegung im Orient. Der Berichterstatter hat die große Bedeutung der Gewerkschaftsbewegung in China, die bereits eine Million Organisierte umfaßt, betont. Diese Herausbildung einer Bewegung mit klar hervortretendem Klassencharakter in den Kolonialländern und unter den unterdrückten Völkerschaften ist eine Tatsache von ungeheurer Bedeutung, ja sogar die grundlegende Vorbedingung für unsere Taktik in der nationalen Frage. Denn so können wir sicher sein, daß es uns gelingt, die ungeheure Mehrheit der Gewerkschaftsbewegung in den Kolonialländern und in den Ländern des Orients für die RGI zu Gewinnen. Dies ist ein weiteres Argument, das uns veranlassen sollte, die Zentrale der RGI neben der KI bestehen zu lassen und darauf zu verzichten, erstere aufzulösen.

Eine letzte Tatsache ist der Einfluß Amerikas, der von jedem Standpunkt aus immer größer wird, sowohl was den Widerstand des Kapitalismus gegen die revolutionären Kräfte anbetrifft, als auch in bezug auf das Eindringen des bürgerlichen Einflusses in die Arbeitermassen und die Verwirklichung der Arbeitsgemeinschaft der Klassen. Ich glaube, daß diese Tatsache das bestätigt, was ich gesagt habe. Je größer der Einfluß des amerikanischen Kapitalismus in Europa wird, um so größer - hat Genosse Losowski gesagt - wird auch der Einfluß der amerikanischen Gewerkschaften in der Amsterdamer Internationale. Der Schwerpunkt wird immer weiter nach der Richtung der amerikanischen Gewerkschaften verschoben, wodurch mein Argument bekräftigt wird, daß das Zentrum der gelben Gewerkschafts- Internationale verlegt werden wird in das Land, in dem die Reaktion und der Opportunismus am stärksten sind.

Wenn wir eine nicht pessimistische Perspektive haben, so dürfen wir die Vereinigung mit der Amsterdamer Internationale nicht zulassen, im Gegenteil, die Rote Gewerkschaftsinternationale muß bestehen bleiben, wodurch umfassende Aktionen für die Erweiterung unseres Einflusses in den Massen absolut nicht ausgeschlossen werden. Man kann und muß der Amsterdamer Internationale und allen ihr angeschlossenen Organisationen Vorschläge zur Einheitsfront machen. Das anglorussische Komitee muß seine bereits begonnene Tätigkeit fortsetzen, und zwar unter der Form eines Komitees für die Einheitsfront der russischen und der englischen Gewerkschaften, wobei anzustreben ist, daß sich diesem Komitee auch Gewerkschaften anderen Länder anschließen. Als Propaganda- und Agitationsmittel ist das außerordentlich wichtig, und man kann auf diese Weise sehr befriedigende Resultate erzielen; anderseits ist es notwendig, der Entwicklung des Kampfes eine klare Perspektive zu geben.

Für unsere Taktik in England ist es außerordentlich wichtig, daß nicht unsere ganze Aufmerksamkeit und die Aufmerksamkeit des Proletariats durch die linke Gewerkschaftsbewegung allein in Anspruch genommen werden. 
Man darf nie die Kommunistische Partei vergessen, selbst, wenn diese heute noch eine kleine Partei ist; man muß betonen, daß sie in der Entwicklung der sozialen Krise in England und im Kampfe unbedingt die Führerin des Proletariats und der Generalstab der Revolution sein wird.

Jetzt möchte ich einige Worte über die gewerkschaftliche Tätigkeit unserer Partei sagen, über die auf unserem 3. Parteitag viel diskutiert worden ist.

In welcher Lage sich die Gewerkschaftsbewegung Italiens befindet ist allgemein bekannt. Die faschistische Reaktion hat den alten Apparat der Klassengewerkschaften zerschlagen und versucht jetzt, ein Netz faschistischer Gewerkschaften zu schaffen. Der Faschismus hat zwei Versuche gemacht, die Frage zu lösen. Die erste von ihm angewandte Methode war die der freiwilligen Mitgliedschaft in faschistischen Gewerkschaften, die den nichtfaschistischen Gewerkschaften entgegengestellt wurden. Aber selbstverständlich wurden die faschistischen Gewerkschaften vom Staate weitgehend unterstützt, während die nichtfaschistischen Gewerkschaften schwer unter der Willkür der Reaktion zu leiden hatten. Trotzdem mußte der Faschismus einsehen, daß seine Pläne mißlangen. Er hat es nicht fertiggebracht, die Arbeitermassen zu beeinflussen, wie es ihm mit den Bauern gelungen ist, weil diese unter dem Faschistenterror unmittelbarer zu leiden hatten. Das Industrieproletariat ist zu sehr konzentriert, als daß es so unterdrückt werden konnte, wie die Bauernbevölkerung auf dem Lande. Bei den Wahlen zu den internen Kornmissionen z.B., waren es fast immer, trotz aller Schwierigkeiten und Repressalien, die Klassenlisten, die den Sieg davontrugen. Der Faschismus hat das eingesehen, und um dem abzuhelfen, hat er seine Gewerkschaftstaktik von Grund auf geändert. Auf Grund eines speziellen Gesetzes sind die faschistischen Gewerkschaften die einzigen vom Staate anerkannten Gewerkschaften geworden, jede Tätigkeit der Arbeiter wurde gesetzlich verboten, und faktisch ist ein faschistisches Gewerkschaftsmonopol errichtet worden, wobei die faschistischen Gewerkschaften einen Pakt mit den Arbeitgeberorganisationen abschlossen. Nach dem neuen Gesetz haben nur die faschistischen Gewerkschaften das Recht, mit dem Unternehmer zu unterhandeln, so daß es für die freien Gewerkschaften, wenn sie auch theoretisch vom Staate zugelassen werden, neben allen anderen Schwierigkeiten absolut unmöglich ist, irgendeine Arbeit zu entfalten.

In dieser zweiten Periode mußte unsere Gewerkschaftstaktik eine ganz andere werden. Die frühere Lage gab uns die Möglichkeit, bei den Wahlen zu den internen Kommissionen einen Kampf gegen die faschistischen Gewerkschaften im Namen der Klassengewerkschaften zu führen. Das war eine dauernde Verwirklichung der Einheitsfront, und in den Betrieben, in denen Klassenlisten und faschistische Listen vorlagen, stimmte die Mehrheit der Arbeiter trotz des faschistischen Regimes für die Klassengewerkschaften. Auf Grund der neuen Verfügung sind die internen Kommissionen aufgelöst worden, so daß es in den Betrieben keine legale Tätigkeit mehr gibt. Die Existenzberechtigung der freien Gewerkschaften wird zwar anerkannt, aber diese Anerkennung ist eine rein theoretische, praktisch werden ihre Lokale, ihre Bibliotheken usw. beschlagnahmt. 
Unsere Tätigkeit mußte nun in die Betriebe verlegt werden, wo wir die Möglichkeit haben, den Kontakt mit den Arbeitermassen aufrecht zu erhalten. Für unsere neue Taktik lagen zwei Vorschläge vor, über die auf unserem Parteitag diskutiert wurde.

Die Zahl der gewerkschaftlich Organisierten wird von Tag zu Tag geringer. Der größte Teil der Arbeiter ist unorganisiert, wir aber müssen danach streben, die gesamte Arbeitermasse in Bewegung zu bringen. Dies muß im Namen der Gewerkschaften geschehen; wir vertreten den Standpunkt, daß man hierbei auf das Banner der freien Gewerkschaften, der Allgemeinen Arbeitsföderation nicht verzichten darf. Unter dem Banner dieser Organisationen, die schon so oft die italienischen Arbeiter zum Kampfe geführt haben, muß gearbeitet werden. Allerdings entwickeln diese Organisationen augenblicklich fast gar keine Tätigkeit, was von ihnen übriggeblieben ist, befindet sich in Händen der Reformisten, die stets zu einem Kompromiß mit den Faschisten bereit sind. Wenn ein solches Kompromiß noch nicht zustande gekommen ist, so nur aus dem Grunde, weil dem Faschismus nichts daran liegt.

Aber trotzdem müssen wir stets im Auge behalten, daß, wenn das Proletariat wieder in den Kampf eintritt, wenn die Arbeiterklasse wieder freier zu atmen beginnt, wir den Kampf unter dem Banner der freien Gewerkschaften führen müssen, welches die Ursachen und die Bedingungen des Kampfes auch sein mögen. Überlassen wir den Reformisten dieses Banner, so wird es ihnen, sobald der Druck leichter wird, möglich sein, sich wieder aufzurichten und in den Arbeitermassen Boden zu gewinnen; sie werden die legalen Lokale ihrer Organisationen wieder eröffnen und uns außerhalb der Massen stellen.

Das ist die Auffassung der Linken unserer Partei von der Arbeit, die jetzt auf gewerkschaftlichem Gebiete zu leisten ist. Wir haben den Vorschlag gemacht, in jedem Betrieb Gewerkschaftssektionen zu gründen. Die Gewerkschaften dürfen nicht absterben, sie müssen der schwierigen Lage Widerstand bieten, denn in einiger Zeit werden sie wieder die ihnen zukommende Rolle spielen können. Es müssen also nach unserer Ansicht in jedem Betrieb geheime Komitees gegründet werden, die die Arbeiter zu organisieren haben; diese Betriebssektionen müssen den Gewerkschaften angegliedert sein, selbst, wenn diese von Reformisten .geleitet werden. Wenn wir dann die Möglichkeit haben werden, wieder frei zu atmen, so wird uns bereits das Gerippe einer Massenorganisation mit einem größeren Einfluß, als ihn die Sozialdemokraten haben, zur Verfügung stehen.

Die Komitees im Innern der Betriebe hätten auch mit den unorganisierten Massen zu arbeiten, sie müßten bei jedem Gewerkschaftskonflikt zwischen den Arbeitern und den Unternehmern provisorische Agitationskomitees schaffen, die die gesamte Belegschaft des Betriebes zu erfassen hätten. Das ist unser Vorschlag. Unsere Zentrale aber hat eine andere Lösung gefunden. Es ist seht schwierig, diese Lösung klar zu definieren, denn in unserer Parteitagsdiskussion ist die Auffassung der Zentrale nicht klar zum Ausdruck gekommen. Sie ist, in Anbetracht des Widerstandes, den sie auf dem Parteitag vorfand geändert worden, und in dem Bericht des Genossen Ercoli und in den Thesen hat sie eine sehr zweideutige Formulierung gefunden. Die ganze theoretische Linie unserer Zentrale beweist, daß sie über diese Probleme eine Auffassung hat, die unserer Meinung nach weder marxistisch noch leninistisch ist. Ihrer Ansicht nach - wenn das auch nicht klar gesagt worden ist - muß eine neue Organisation geschaffen werden, ein neues Netz von Organen im Betrieb, die die alten vom Faschismus zerstörten Gewerkschaften und sogar die Gewerkschaften, die jetzt noch vorhanden sind, ersetzen sollen.

Der Standpunkt unserer Parteizentrale hat eine lebhafte Opposition auf dem Parteitag hervorgerufen, und wir glauben, daß die Vertreter der Internationale auf dem Parteitag eher unseren Standpunkt teilen.

Die Gewerkschaftstaktik unserer Zentrale beschwort die Spaltungsgefahr herauf. Worin besteht diese Taktik? In der Gründung von Agitationskomitees für die Gewerkschaftseinheit, als permanente Organe mit einem eigenen Netz; früher hatte man nur von Agitationskomitees gesprochen, und dann in Anbetracht der starken Kritik, die an dieser Parole geübt worden ist, wurde hinzugefügt: für die Gewerkschaftseinheit.

Wenn man ein Netz von permanenten Organen zu gründen beansprucht, das die gewerkschaftlich organisierten und unorganisierten Arbeiter umfaßt, eine Organisation mit lokalen- und Provinzialkomitees, mit Kongressen usw., so gibt man den Reformisten einen guten Vorwand, die Kommunisten aus der Allgemeinen Arbeits-Föderation auszuschließen. Uns droht die Gefahr, außerhalb wichtiger Organisationen zu stehen, im Momente, in dem sich eine günstigere Lage einstellt, und anstatt dessen eine eigene, neue, von unserer Partei gegründete und nur eine Minderheit umfassende Organisation zu haben.

Es handelt sich hier nicht einfach um zwei etwas voneinander abweichende Parolen, sondern um eine grundlegende Frage für die Arbeit der Kommunistischen Partei Italiens, und hierauf wollen wir die Aufmerksamkeit der Internationale lenken.

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Author Amadeo Bordiga
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